Die 1950er:
Carol Day: Zu anspruchsvoll für den amerikanischen Markt?
Mit seiner Mischung aus hochkultivierten Geschichten, mehrdimensionalen Charakteren und prächtiger Zeichenkunst übertrifft der britische Zeitungscomic Carol Day die meisten US-Strips seiner Zeit. Sein Erfinder David Wright, der mit seinen Illustrationen während dem Zweiten Weltkrieg das versinnbildlichte, was Großbritannien unter dem Begriff »weiblicher Glamour« verstand, schuf von 1956 bis 1967 einen Comic, der heute zu Unrecht vergessen ist. Dabei sind sogar ein paar Folgen in der BILD-Zeitung (als Carola Day) erschienen.
Peter Richardson widmet sich für CAMP dem einzigartigen Künstler und seinem Werk.
Die 1960er:
Rocky: Eigentlich heißt er Zagor …
In Deutschland kennt man ihn nur unter dem von Walter Lehning etablierten Namen »Rocky«. Es war ein kurzes Intermezzo von 1964 bis 1965. In Italien aber, dem Land seiner geistigen Väter Nolitta und Ferri, ist er seit 1961 bis heute präsent.
Georg Seeßlen wagt für CAMP eine vorsichtige Liebeserklärung: »Zagor ist einer wie keiner. Einerseits. Und Zagor ist andererseits ein Comicheld, der aus hundert anderen Helden aus der Literatur, aus Filmen und aus Comics besteht. Ein Mythen- und Zeichenschwamm, der unermüdlich Geschichten, Bilder und Phantasmen aufsaugt, aus dem Western, der Science Fiction, der Fantasy, dem Horror. Alles ist möglich im Abenteuerreich von Zagor, in Darkwood und dem von seinem Sense of Wonder infizierten Rest der Welt.«